Mehr Lohn heißt leider nicht automatisch mehr Netto: Denn ein großer Teil davon geht direkt an das Finanzamt und die Krankenkasse. Eine Alternative zur klassischen Gehaltserhöhung bieten steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse. Welche Leistungen in 2026 steuerfrei sind, und worauf zu achten ist.
- Mit steuerfreien Arbeitgeberleistungen können Unternehmen ihre Mitarbeiter finanziell unterstützen, ohne das eigentliche Gehalt zu erhöhen.
- Arbeitnehmer profitieren davon, weil der Wert vollständig netto ankommt, während Arbeitgeber geringere Lohnnebenkosten tragen.
- Es gelten bestimmte Voraussetzungen, wie z.B. ein eindeutiger Zusammenhang zur Arbeit oder die Einhaltung bestimmter Höchstbeträge.
- Beispiele sind Zuschüsse zur Kinderbetreuung, ein Dienstfahrrad oder Gutscheine.
Was sind steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse?
Steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse sind Leistungen, die ein Arbeitgeber seinen Beschäftigten zusätzlich zum Gehalt gewährt, ohne dass darauf Lohnsteuer oder Sozialabgaben anfallen. Die Grundidee ist einfach: Während bei einer Lohnerhöhung das Finanzamt mitkassiert, bleiben die vom Unternehmen gewährten Waren und Dienstleistungen vollständig beim Arbeitnehmer. Dieser erhält Unterstützung im Alltag, wie z.B. für Mobilität, Gesundheit oder Kinderbetreuung. Auch Arbeitgeber profitieren, z.B. durch geringere Lohnnebenkosten oder eine höhere Attraktivität im Werben um Fachkräfte. Die Zuschüsse sind grundsätzlich steuerfrei, jedoch nur bis zu einer bestimmten Höhe. Wird der erlaubte Höchstbetrag überschritten, muss entweder die Differenz oder der gesamte Betrag versteuert werden.
Welche steuerfreien Zuschüsse kann der Arbeitgeber zahlen?
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten steuerfreien Arbeitgeberleistungen auf einen Blick. Alphabetisch sortiert: Von A bis Arbeitgeberdarlehen bis Z wie Zuschläge für Sonn- und Feiertage. Wir erläutern Voraussetzungen und Höchstbeträge, unter denen die Leistung unversteuert bleibt. Es wird zwischen Steuerfreibeträgen und Steuerfreigrenzen unterschieden.
Vor- und Nachteile steuerfreier Arbeitgeberleistungen
Steuerfreie Arbeitgeberleistungen gelten heute als wichtiger Baustein moderner Personalpolitik. Sie ermöglichen Unternehmen, ihre Mitarbeitenden gezielt zu unterstützen. Gleichzeitig sind sie kein Allheilmittel. Denn sie sind meist zweckgebunden, passen nicht zu jeder Lebenssituation und unterliegen zum Teil strengen Vorgaben und Freigrenzen. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile aus der Arbeitnehmer- und der Arbeitgeberperspektive.
Arbeitnehmer
- Im Ergebnis mehr netto, da steuerfreie Zuschüsse
- Spürbare Entlastung in Alltag und Arbeitsleben
- Keine Angabe in der Steuererklärung nötig
- Motivation und Zufriedenheit steigen
- Zweckbindung: Nicht frei verfügbar wie Geld
- Nicht alle Leistungen passen zu jedem Mitarbeiter
- Bei Überschreitung der Freigrenzen fallen Steuern an
Arbeitgeber
- Geringere Lohnnebenkosten als Gehaltserhöhungen
- Als Betriebsausgabe steuerlich absetzbar
- Positive Auswirkungen auf das Unternehmensimage
- Höhere Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte
- Stärkere Mitarbeiterbindung & geringere Fluktuation
- Administrativer Aufwand (Dokumentation, Nachweise, Einhaltung von Grenzen)
- Leistungen müssen zusätzlich zum Gehalt gewährt werden
- Bei Überschreitung der Höchstbeträge fallen Sozialabgaben an
Wann ist ein Arbeitgeberzuschuss steuerfrei?
Damit ein Arbeitgeberzuschuss steuerfrei gewährt werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört z.B., dass ein überwiegend betriebliches Interesse vorliegt, die Leistung zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Lohn erfolgt und gesetzliche Höchstbeträge eingehalten werden.
- Nur zusammen mit Lohnzahlung: Viele Zuschüsse sind nur von der Steuer befreit, wenn sie zusätzlich zum regulären Lohn gewährt werden, wie z.B. Jobticket, Dienstfahrrad oder die Gesundheitsförderung.
- Bis zu einem Höchstbetrag: Viele Leistungen sind nur bis zu einem bestimmten Betrag steuerlich begünstigt, wie z.B. Gesundheitsförderung bis zu 600 € jährlich, Gutscheine bis zu 50 € monatlich oder Aufmerksamkeiten bis zu 60 € pro persönlichem Anlass.
- Betriebliches Interesse: Die Leistung muss einem betrieblichen Zweck dienen und überwiegend im Interesse des Arbeitgebers sein. Beispiele hierfür sind die typische Berufskleidung oder ein dienstliches Telefonat vom Privathandy.
- Erstattung tatsächlicher Kosten: Einige Arbeitgeberzuschüsse decken nur tatsächlich entstandene Kosten ab, wie z.b. Reisekosten, Fortbildungskosten oder der Auslagenersatz.
Was passiert, wenn der steuerfreie Höchstbetrag überschritten wird?
Wird der erlaubte Höchstbetrag überschritten, werden die Arbeitgeberleistungen wie normaler Lohn behandelt. Für Arbeitnehmer werden sie steuerpflichtig, für Arbeitgeber fallen Sozialabgaben an. Entscheidend ist hierbei, ob es sich um einen Freibetrag oder eine Freigrenze handelt.
- Steuerfreibetrag: Bei Überschreitung eines Steuerfreibetrags fallen nur auf den darüber hinausgehenden Teil Steuern an. Mehr zu Steuerfreibeträgen
- Steuerfreigrenze: Bei Überschreitung einer Freigrenze wird die komplette Leistung steuerpflichtig, nicht nur der übersteigende Teil. Mehr zu Steuerfreigrenzen
Unterschied: Steuerfreie und pauschalversteuerte Arbeitgeberleistungen
Arbeitgeber können ihren Beschäftigten die Zuschüsse entweder steuerfrei oder pauschalversteuert anbieten. Beide Modelle entlasten den Arbeitnehmer, funktionieren jedoch unterschiedlich. Die steuerfreien Zuwendungen unterliegen weder Lohnsteuer noch Sozialabgaben. Bei der Pauschalversteuerung übernimmt der Betrieb die Steuern. Hierfür gilt jedoch ein ermäßigter fester Steuersatz, wie z.B. 15 % oder 25 %. Für Unternehmen sind die pauschalversteuerten Leistungen immer noch günstiger als eine reguläre Gehaltserhöhung. Die folgende Tabelle zeigt einige Beispiele mit entsprechenden Freibeträgen.



