Wer regelmäßig – dafür ohne Risiko – sparen möchte, kann seine vermögenswirksamen Leistungen in einen klassischen Banksparplan anlegen. Wie es funktioniert, und welche Anbieter sich lohnen, erläutern wir im folgenden Ratgeber.
➥ Das Wichtigste auf einen Blick
- 1. Bei einem VL-Banksparplan zahlen Sie 6 Jahre lang Geld in einen Ratensparvertrag ein. 1 Jahr ruht das Kapital.
- 2. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber, ob und wie viele vermögenswirksame Leistungen Sie erhalten. Zahlt Ihr Chef weniger als 40 Euro monatlich, können Sie den Differenzbetrag selbst aufstocken.
- 3. Schließen Sie einen Sparvertrag bei einer Bank ab, siehe nachfolgende Tabelle.
- 4. Übergeben Sie Ihrem Vorgesetzten die Bescheinigung des Anbieters zur Überweisung der Sparbeiträge.
VL-Banksparplan: Anbieter und Zinsen 2022 im Vergleich
Die Einzahlung vermögenswirksamer Leistungen in einen Banksparplan ermöglichen aktuell nur wenige Anbieter. Wir haben die Konditionen für Sie recherchiert, und im folgenden Vergleich ausgelistet. Die besten Zinsen bekommt man aktuell bei der Degussa-Bank. Hierfür muss jedoch ein Girokonto eröffnet werden. Einige Verträge lassen sich direkt online abschließen, siehe „Antrag“.
Degussa-Bank
- Zinsen: 2,38 Prozent pro Jahr
- Kontoführung: 0,00 Euro
- online abschließen: ja
- Girokonto erforderlich: aber kostenlose Kontoführung + 75 Euro Willkommensbonus
Ethikbank
- 0,01 Prozent
- Kontoführung: 0,00 Euro
- online verfügbar: ja
- Girokonto erforderlich
Kreissparkasse Köln
- 0,01 Prozent
- Kontoführung: 0,00 Euro
- online verfügbar: nein
- Girokonto erforderlich
Sparkasse Köln Bonn
- 0,001 Prozent
- Kontoführung: 0,00 Euro
- online verfügbar: nein
- Girokonto erforderlich
Was ist ein VL-Banksparplan?
Solide, bewährt und sicher: Der Banksparplan gilt als Klassiker unter den VL-Anlagen. Es handelt sich hierbei um einen Ratensparvertrag, auf den monatlich ein gleichbleibender Geldbetrag eingezahlt wird. Wie bei vermögenswirksamen Leistungen üblich, gewährt der Arbeitgeber einen Zuschuss von bis zu 40 Euro im Monat. Die genaue Höhe ist im Arbeits- oder Tarifvertrag geregelt. Die Laufzeit beträgt mehrere Jahre, und wird zu Beginn mit der Bank fest vereinbart. Bei einem VL-Banksparplan zahlen Sie als Arbeitnehmer sechs Jahre lang ein, danach ruht das Kapital für ein Jahr. Danach können Sie frei entscheiden, wie es weitergeht: Sie können sich das Geld auszahlen lassen, oder für weitere sechs Jahre sparen.
Wie funktioniert das mit den Zinsen?
Die Bank zahlt dem Anleger einen festen Zins, der normalerweise während der gesamten Laufzeit gleich bleibt. Es gibt jedoch auch Sparverträge, deren Verzinsung zu Beginn niedriger ist, und zum Ende hin ansteigt. Je länger die Laufzeit, desto höher fällt i.d. Regel die Rendite aus. Die Zinsen werden immer zum Jahresende gutgeschrieben, und ebenfalls mit angelegt. So profitieren Sie als Sparer vom sogenannten Zinseszinseffekt. Der Zinssatz beträgt derzeit je nach Vertrag zwischen 0,01- und 2 Prozent (Stand April 2022).
Kann ich auch in einen bestehenden Banksparplan VL einzahlen?
Nein, die Einzahlung der VL in einen bestehenden Sparplan ist i.d. Regel nicht möglich. Die Vertragsbedingungen werden zu Beginn festgelegt, und können später nicht mehr geändert werden. Zudem ist eine Vermischung von vermögenswirksamen Leistungen mit anderen Spareinlagen nicht erlaubt. Der Höchstbetrag ist zudem auf 40 Euro monatlich begrenzt.
Wird der VL-Banksparplan staatlich gefördert?
Leider bekommt man für vermögenswirksame Leistungen, die in einen Banksparplan eingezahlt werden, keine staatliche Förderung mehr. Die Arbeitnehmersparzulage erhalten Sie für Bausparen, Fonds, ETFs sowie die Tilgung von Baukrediten. Bei der Einzahlung in einen Bausparvertrag erhalten Sie zudem eine weitere staatliche Förderung, die sogenannte Wohnungsbauprämie. Eine Übersicht aller Sparformen und deren Fördermöglichkeiten finden Sie unter VWL anlegen.
Wer sollte vermögenswirksame Leistungen in einen Banksparplan anlegen?
Der VL-Banksparplan eignet sich für Arbeitnehmer, die bei der Anlage Ihrer vermögenswirksamen Leistungen keinerlei Risiko eingehen möchten. Der Sparer weiß schon zu Beginn der Laufzeit, welche Verzinsung ihn erwartet, und welcher Betrag am Ende herauskommt. Im Gegenzug verzichtet er auf die Chance einer höheren Rendite. Der Anleger ist sich bewusst, dass die Inflation eventuell höher sein kann als die Verzinsung. Das bedeutet, dass das angesparte Kapital am Ende weniger Wert ist als die Summe der eingezahlten Beträge. Dafür schützt die gesetzliche Einlagensicherung vor Verlust, falls die Bank in Zahlungsschwierigkeiten gerät.
Was ist besser: ein Bank- oder ein Fondssparplan?
Ein besser oder schlechter gibt es nicht, denn jede Geldanlage bietet Vorteile und Nachteile. Die Entscheidung: Fonds- oder Banksparplan ist allerdings vor dem Hintergrund der aktuellen Niedrigzinsen zu sehen. Der klassische Banksparer entscheidet sich für die Sicherheit, und verzichtet auf eine gute Rendite. Der typische Wertpapiersparer denkt genau andersherum. Er setzt darauf, dass sich die Märkte – wie in der Vergangenheit – auf lange Sicht immer positiv entwickeln. Im Gegenzug geht er das Risiko ein, durch kurzfristige Wertschwankungen vorübergehend Geld zu verlieren. Da eine VL-Anlage sieben Jahre dauert, werden die Chancen auf Gewinne höher eingeschätzt als das Verlustrisiko. Ein weiteres Argument pro VL-Fondssparen ist die hohe staatliche Förderung, die bis zu 80 Euro pro Jahr betragen kann. Aus unserer Sicht sind derzeit Fonds die bessere Wahl. Tipp der Redaktion: Nutzen Sie auch unseren VL-Rechner. Hiermit können Sie mit wenigen Klicks die Rendite sowie das Endkapital verschiedener Sparformen berechnen.
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